Teambuilding?
Ja, unbedingt! Brauchen wir auf jeden Fall, da sind wir dabei! …aber bitte nicht zu teuer!
In meiner beruflichen Laufbahn habe ich als Mitarbeiter und Führungskraft die unterschiedlichsten Teambuilding-Events miterlebt. Einige empfand ich als ganz unterhaltsam, andere eher als eine traurige oder lästige Pflichtveranstaltung. Wieder andere durchaus als bereichernd oder sogar spektakulär. Sicherlich hat hier fast jeder ein Bild aus seinem eigenen Arbeitsalltag vor Augen. Heute gibt es zahllose Möglichkeiten: Rafting, gemeinsames Kochen, Mystery Dinner oder Hochseilgarten etc. Dabei bestimmt oft das Budget über die Inhalte, Aktionen und die Teilnehmerzahl. Wofür geben wir am Ende möglichst wenig Geld aus? Ist ja irgendwie doch nur Bespaßung der Mitarbeiter!?
Gute Stories, aber auch nachaltig?
Die Absichten, ein Teamevent zu veranstalten mögen genauso vielfältig sein wie die Angebote. Meine Erfahrung mit diesen Veranstaltungen ist, dass sie selten nachhaltig sind. Klar gibt es danach immer gute Stories zu erzählen, zumindest vom abendlichen „Umtrunk“. Ein gemeinsamer Besuch im Hochseilgarten mag auch irgendwie „zusammenschweißen“. Aber die entscheidenden Fragen sind doch: Wird die Zusammenarbeit im Arbeitsalltag wirklich besser, effizienter, unterstützender? Gehen die Teilnehmer dann konstruktiver mit Konflikten um? Sind Mitarbeiter und Vorgesetzte zufriedener?
Arbeitspräferenzen – der Unterschied machts!
Mein Aha-Erlebnis, was ein gutes Teambuildung ausmacht, habe ich noch vor meiner Trainertätigkeit als Teilnehmer erlebt. Wir hatten die Aufgabe, eine japanische Holzbrücke so stabil aufzubauen, dass jeder Teilnehmer über sie laufen konnte. Neben der technischen Herausforderung und dem Spaß beim Aufbauen wurde die Teamarbeit hinsichtlich unserer Arbeitspräferenzen analysiert. Und es zeigte sich, dass die Schwierigkeiten, die wir als Team beim Bewältigen der Aufgabe hatten, tatsächlich aus unseren unterschiedlichen Arbeitspräferenzen resultierten. Uns wurde sehr eindrücklich demonstriert, wie wichtig es ist, dass in einem Team möglichst alle Arbeitspräferenzen vertreten sind. Gleichzeitig müssen die Aufgaben entsprechend der Präferenzen verteilt werden: Unterschiede sind wichtig und wertvoll! Das ist der Schlüssel für ein effizient arbeitendes Team mit zufriedenen Mitgliedern.
Genau deshalb ist es sinnvoll, nicht einfach irgendeine Teambuilding-Aktivität auszuwählen, sondern die Aktivität zu kombinieren mit einer Analyse der Arbeitspräferenzen der Teammitglieder. Das erhöht die Chancen, hinterher tatsächlich zielgerichtet und effizient mit zufriedeneren Mitarbeitern zusammen zu arbeiten.