Empathie – jetzt oder nie!

In der aktuellen Situation gibt es etwas, dass uns alle vereint: Und zwar die Unsicherheit wie lange diese Ausnahmesituation noch andauern wird. Und wie es danach überhaupt weitergeht. Auch wenn es gerade Lockerungen der Beschränkungen gibt, bleibt die Ungewissheit. Kann es denn überhaupt wieder so sein wie vor dem Ausbruch des Coronavirus?

Es gibt gerade sehr viele Menschen, die existentielle Not erleben. Menschen, die dringend Klarheit, Orientierung und Antworten auf Ihre Fragen brauchen.
Etwa ob sie von einem der Hilfsprogramme der Regierung etwas für sich selbst erhalten können? Oder

die nach Wegen suchen, wie sie den weggebrochenen Umsatz entsprechend ersetzen können, welche neuen Quellen eventuell zur Verfügung stehen. Auch alle anderen, die nicht unbedingt um Ihre wirtschaftliche Existent bangen, erleben Unsicherheit, haben Ängste.

Es geht um die Gesundheit. Um Einsamkeit und Schutz oder den Verlust von Freiheit und Selbstbestimmung. Gleichzeitig brauchen wir Wertschätzung und Anerkennung für diejenigen, die an vorderster Position dafür sorgen, dass dieses eingeschränkte Leben doch irgendwie am Laufen gehalten wird und die Heilung möglich machen.

Wieder andere sind im Moment nicht existentiell bedroht, aber zum Beispiel schon seit Wochen im Homeoffice und haben vielleicht sogar mehr Zeit als vorher. Sie überlegen, ob das denn noch der passende Job für sie ist. Oder, die jetzt reflektieren und feststellen, dass sie sich gerne weiterentwickeln wollen und noch nicht genau wissen in welche Richtung das gehen kann. Ganz gleich um was es den einzelnen Menschen in dieser herausfordernden Zeit geht, uns allen hilft hier vor allem eines: und das ist Empathie! So wie wir Empathie leben und auch lehren und weitergeben geht es dabei hauptsächlich darum, erst einmal gehört zu werden. Gehört zu werden mit dem, was

gerade bei mir los ist.

Einfach nur präsent sein und Zuhören, das ist oft das größte Geschenk

Es geht nicht darum jemandem Ratschläge zu geben, sofort Lösungen anzubieten oder zu selbst zu erzählen, wie es mir dabei geht. Das kann sich für einen anderen Menschen manchmal so anfühlen wie damals, als uns mit einem angespuckten Taschentuch das Gesicht sauber gemacht wurde. Bah!

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Nein, es geht nur darum wirklich einmal zuzuhören und einfach „da zu sein“, damit die andere Person von ihrer Unsicherheit, Ihren Ängsten oder drängenden Fragen erzählen kann und damit wirklich gehört wird. Sollte sie dann noch einen Tipp oder Impuls von mir brauchen, wird sie es schon sagen.

… leichter gesagt als getan

Einfach nur zuhören fällt den meisten von uns oft sehr schwer, da wir gerne helfen wollen. Das setzen wir oft gleich mit: Lösungen anbieten und das Problem schnell beseitigen. Aber darum geht es jetzt eben gerade nicht nur. Wir alle wünschen uns Empathie, wir wollen gerne verstanden werden und wünschen uns, dass das Gegenüber die Welt einmal mit meinen Augen sieht. Gerade jetzt.

…und die gute Nachricht ist: Empathie kann man lernen!

Und auch wenn es anfangs vielleicht schwerfällt, jetzt ist die beste Gelegenheit damit anzufangen: Was tun, wenn ich einen tollen Rat für den anderen habe, ihn aber nicht ungefragt dem anderen um die Ohren hauen möchte? Ich kann fragen: “Möchtest du einen Rat oder eine Empfehlung?” oder “Darf ich dir sagen, was ich darüber denke?”

Es geht nicht nur um Lösungen, sondern darum präsent zu sein. Präsent für die andere Person und nicht für meine eigenen Gedanken in dem Moment.
Ein wichtiger Unterschied. Das ist Empathie. Und das geht im persönlichen Gespräch und natürlich auch telefonisch oder online. Ganz egal ob mit Skype, Zoom oder wie sie alle heißen. Gerade in der aktuellen herausfordernden Zeit ist Empathie unerlässlich, um in Kontakt und Verbindung zu bleiben.

Egal auf welchem Kanal …. es zählt die Präsenz!